Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016
Hier finden Sie eine Lister aller Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016, mit Angaben zur Laudatio und kurzen Angaben zum akademischen Lebenslauf der Geehrten. Im Jahr 2020 hat die Universität Basel aufgrund der Corona-Pandemie auf die Durchführung des Dies academicus und die Verleihung von Ehrenpromotionen verzichtet.
Ehrenpromotion Philosophisch-Historische Fakultät 2022
Name | Nagl-Docekal, Herta |
Geschlecht | f |
Datum | 25.11.2022 |
Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät |
Titel | Dr. phil. |
Begründung |
Die Philosophisch-Historische Fakultät der im Jahre 1460 gegründeten Universität Basel verleiht die Würde und alle damit verbundenen Rechte, Ehren und Privilegien einer Doktorin der Philosophie ehrenhalber an Prof. Dr. Herta Nagl-Docekal von Österreich die aus subtiler Kennerschaft der philosophischen Tradition deren Impulse in die Fragestellungen unserer Zeit eingebracht hat; die als Vorreiterin der feministischen Philosophie ohne Scheuklappen das Gespräch mit verschiedenen intellektuellen Strömungen geführt hat; die die Originalität ihres Denkens aus dem Respekt vor den Anderen entfaltet hat. |
CV |
Herta Nagl-Docekal wurde am 29. Mai 1944 in Wels, Oberösterreich, geboren und verbrachte ihre Schulzeit in Gmunden, Oberösterreich, wo sie 1962 am Bundesrealgymnasium der Kreuzschwestern mit Auszeichnung maturierte. Ab 1962 studierte sie Geschichte, Philosophie und Germanistik an der Universität Wien; 1967 promovierte sie im Fach Geschichte mit der Auszeichnung „sub auspiciis praesidentis rei publicae“. Ab 1968 war sie Assistentin am Institut für Philosophie der Universität Wien, wo sie 1981 mit der Arbeit „Die Objektivität der Geschichtswissenschaft“ für das Gesamtgebiet der Philosophie habilitiert wurde. 1985-2009 wirkte sie als Professorin am Institut für Philosophie der Universität Wien. Diese Tätigkeit wurde unterbrochen durch Gastprofessuren an den Universitäten Utrecht, Niederlande, und Konstanz, sowie der J.W. Goethe Universität Frankfurt a.M., der Freien Universität Berlin und der Universität St. Petersburg, Russische Föderation. Seit 2001 ist sie wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, in deren Rahmen sie die jährlichen Leibniz Lectures leitet. Seit 2004 ist sie Membre titulaire des Institut international de philosophie (Paris). Als Mitglied des Steering Committee der FISP (Fédération internationale des sociétés de philosophie) war sie an der Vorbereitung der Weltkongresse für Philosophie in Istanbul (2003), Seoul (2008), Athen (2013) und Beijing (2018) beteiligt; 2008-2013 war sie Vizepräsidentin der FISP, derzeit ist sie Mitglied des FISP Committee for Gender Issues. Zu den Preisen, die sie erhielt, gehören der „Preis für Geistes- und Sozialwissenschaften“, verliehen von der Stadt Wien (2009), und der „Gabriele Posanner-Würdigungspreis 2015 für ein Lebenswerk wissenschaftlicher Leistungen und im Zeichen der Geschlechterforschung“, verliehen vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Sie ist verheiratet mit dem Wiener Philosophieprofessor Ludwig Nagl. Die Forschungsschwerpunkte von Herta Nagl-Docekal liegen auf den Gebieten der Geschichtsphilosophie, der Feministischen Theorie sowie der Moral- und Religionsphilosophie. In allen diesen Bereichen sucht sie Differenzierungen philosophischer Klassiker für die Auseinandersetzung mit heute – nicht nur im akademischen Raum – brisanten Problemstellungen fruchtbar zu machen, wobei sie insbesondere auf Rousseau, Kant, Hegel und die Kritische Theorie Bezug nimmt. Sie veröffentlichte 34 Bücher sowie mehr als 200 Aufsätze und kleinere Schriften. Zu ihren rezenten Monographien gehören: Innere Freiheit. Grenzen der nachmetaphysischen Moralkonzeptionen (Berlin, 2014), Feministische Philosophie. Ergebnisse, Probleme, Perspektiven(1999 und 2004; übersetzt ins Amerikanische, Japanische, Ungarische und Tschechische). Als Herausgeberin veröffentlichte sie u.a.: Artificial Intelligence and Human Enhancement. Affirmative and Critical Approaches in the Humanities (mit W. Zacharasiewicz, Berlin, 2022); Leibniz heute lesen (Berlin, 2018); Hegels Ästhetik als Theorie der Moderne (mit A. Gethmann-Siefert, E. Rózsa, E. Weisser-Lohmann, Berlin 2013); Glauben und Wissen. Ein Symposium mit Jürgen Habermas (mit R. Langthaler, Berlin, 2007); Continental Philosophy in Feminist Perspective (mit C. Klinger, University Park, PA, 2000); Der Sinn des Historischen (Frankfurt a.M., 1996). Nagl-Docekal war Gründungsmitglied von L’Homme. Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft (Wien, 1990); als Mitherausgeberin war sie für die Deutsche Zeitschrift für Philosophie tätig (Berlin, 1993-2005). |
⟨ Zurück zur Liste