Die rechtsmedizinischen Lehrtafeln von Martha Pfannenschmid aus den 1950er Jahren

In den 1950er Jahren fertigte Martha Pfannenschmid, die bekannte Heidi-Illustratorin,  53 Lehrtafeln für den Unterricht am  rechtsmedizinischen Institut an. Sie geben einen faszinierenden Einblick in die rechtsmedizinische Lehre und Praxis dieser Jahre. Jetzt sind sie sorgfältig digital restauriert wieder öffentlich zugänglich. 

Mit einem Format von etwa 1,50 m Breite auf bis zu 3,50 m Länge sind die Unterrichtstafeln von einer beeindruckenden Grösse, die ihren Einsatz in rechtsmedizinischen Vorlesungen ermöglichte. Die Tafeln spiegeln das Wissen ihrer Zeit. Der überwiegende Teil besteht aus Bildtafeln, einige wenige Exemplare sind reine Texttafeln.

Viele der Abbildungen bauen auf den rechtsmedizinischen Standardwerken von Alfred Ponsold (1950) und Berthold Müller (1953) und deren Strukturierung und Kategorisierung des dargestellten Wissens auf. Allerdings wurden die Abbildungen um für die Anschauung wesentliche Details und Finessen der künstlerischen Darstellung ergänzt. Sie verliehen den Tafeln eine besondere Intensität und Akkuratheit, die noch heute spürbar ist. Die Vorlesungstafeln geben Einblick in die Praktiken der Darstellung und der Vermittlung des Wissens jener Zeit, das sie in konzentrierter Form abbilden.

Restaurierung und Archivierung

2011 wurden diese Unterrichtstafeln von Thomas Rost, dem leitenden Präparator am Institut für Rechtsmedizin, wiederentdeckt, sorgfältig gesäubert, archiviert, digitalisiert und in den letzten Jahren digital restauriert. Sie befinden sich heute in der Sammlung des rechtsmedizinischen Instituts.

Bilder in der Rechtsmedizin

In der heutigen Rechtsmedizin wächst neuerdings das Interesse an Visualisierungsformen für die Lehre, die eine Alternative zur Fotografie bieten, wieder. Schematische Darstellungen setzen angesichts der Informationsüberflutung durch fotografische Bildgebungsverfahren auf die Konzentration auf Wesentliches und die Darstellung von Idealfällen statt Einzelfällen.