Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016
Hier finden Sie eine Lister aller Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016, mit Angaben zur Laudatio und kurzen Angaben zum akademischen Lebenslauf der Geehrten. Im Jahr 2020 hat die Universität Basel aufgrund der Corona-Pandemie auf die Durchführung des Dies academicus und die Verleihung von Ehrenpromotionen verzichtet.
Ehrenpromotion Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 2018
Name | Coray, Armin |
Geschlecht | m |
Datum | 30.11.2018 |
Fakultät | Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät |
Titel | Dr. phil. |
Begründung |
Die Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät verleiht die Würde und alle damit verbundene Rechte, Ehren und Privilegien eines Doktors der Philosophie ehrenhalber an Armin Coray von Schuls, GR der als wissenschaftlicher Zeichner und Naturbeobachter mit seinen hervorragenden Kenntnissen der Entomologie, wesentlich zur Unterscheidung der Arten, zum Wissen über die Verbreitungsgebiete sowie zur Kenntnis der Lebensweise von Heuschrecken und Käfern beigetragen hat; der durch die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit der Universität Basel und dem Naturhistorischen Museum Basel zum ausserordentlichen Profil der Entomologie in Basel und vor allem auch zur wissenschaftlichen Erforschung von stark gefährdeten Arten beigetragen hat; der durch seine kunstvollen Tuschzeichnungen wesentliche Beiträge zu zahlreichen taxonomischen Arbeiten und Bestimmungsschlüsseln geliefert hat. Durch seinen persönlichen Einsatz hat er auf spezielle Art und Weise die Vielfalt und Besonderheiten der Insekten der Wissenschaft und der Nachwelt zugänglich gemacht. |
CV |
Armin Coray wurde am 25. Februar 1955 in Zürich geboren. Im Alter von 6 Jahren übersiedelte er mit seinen Eltern und den zwei jüngeren Geschwistern nach Trimbach im Kanton Solothurn, wo er die Primarschule und die Bezirksschulen (Trimbach und Olten) absolvierte. Nach dem Besuch des Vorkurses der Kunstgewerbeschule Basel führte ihn sein Interesse an der Darstellung wissenschaftlicher Inhalte folgerichtig an die Fachklasse für Wissenschaftliches Zeichnen der Kunstgewerbeschule Zürich, wo er unter Christoph Göldlin seine vierjährige Ausbildung 1977 mit einer Arbeit über Darstellungsarten paläontologisch-zoologischer Objekte abschloss. Als freischaffender Wissenschaftlicher Zeichner war er danach u. a. an den Illustrationen für die Grass Weeds/Monocot Weeds-Publikationen der Ciba-Geigy (publiziert 1980-82) beteiligt. Auf Vermittlung seines ehemaligen Lehrers (Christoph Göldlin) bot sich ihm ab 1979 die Möglichkeit, als freier Mitarbeiter in der Entomologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Basel für Dr. Walter Wittmer, Dr. Cesare Baroni Urbani und Dr. Michel Brancucci tätig zu sein. Besondere Aufmerksamkeit fanden seine Rekonstruktionszeichnungen fossiler Ameisen in Bernstein. In Anerkennung seiner darstellerischen Fähigkeiten wurden ihm eine fossile Ameise (†Anochetus corayi Baroni Urbani, 1980) und zwei Käfer (Themus (Haplothemus) corayi Wittmer, 1983 und Lacconectus corayi Brancucci, 1986) gewidmet. Nach seiner Übersiedlung nach Basel (1983) folgten schon bald auch Aufträge von Forschenden der Universität Basel und anderen Instituten. 1986 wurde Armin Coray als Lehrbeauftragter (später Dozent) an die Kunstgewerbeschule Zürich, der heutigen Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), berufen. 2007 erfolgte zudem ein Lehrauftrag der Hochschule Luzern / Design & Kunst. An den genannten Hochschulen unterrichtet er gegenwärtig Bachelor-Studiengänge in «Schwarz-Weiss-Umsetzung» (Tuschzeichnen). Daneben ist er weiterhin als freischaffender Wissenschaftlicher Zeichner sowie als Insekten-Präparator tätig und an diversen entomologischen Feldstudien beteiligt. Seine entomologischen Kenntnisse hat er sich im Selbststudium erworben. Als Hobbyentomologe und Freiwilliger Mitarbeiter am Naturhistorischen Museum Basel widmet er sich insbesondere der europäischen Heuschreckenfauna, dem Erhalt der regionalen Populationen des Erdbockkäfers (Iberodorcadion fuliginator) – etwa den Gefährdungsursachen in Forschungsprojekten der Professur für Naturschutzbiologie der Universität Basel – und seit einigen Jahren auch den Pilzgästen (v. a. Käfer) in ausdauernden Baumpilzen. Er ist Mitglied in verschiedenen entomologischen Gesellschaften, bei Pro Natura und im Verein für Pilzkunde Basel. In der Entomologischen Gesellschaft Basel, der er 1984 beitrat, amtet er seit 1996 als Bibliothekar. Er hält Vorträge, leitet regelmässig Exkursionen und ist Autor diverser entomologischer Publikationen zu den Bereichen Faunistik, Ökologie, Naturschutz, Determination und Nomenklatur. Hervorzuheben ist etwa ein Bestimmungsschlüssel der Heuschrecken der Schweiz (2001), den er zusammen mit Phillipe Thorens verfasst und illustriert hat oder, zusammen mit Dieter Siede, ein Beitrag zur Verbreitung und Ökologie des kleinsten Käfers Europas (Baranowskiella ehnstromi) (2014). Am 6. Dez. 2009 gelang ihm der Erstnachweis dieser Art für Mitteleuropa an der Aare bei Olten. |
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