Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016

Hier finden Sie eine Lister aller Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016, mit Angaben zur Laudatio und kurzen Angaben zum akademischen Lebenslauf der Geehrten. Im Jahr 2020 hat die Universität Basel aufgrund der Corona-Pandemie auf die Durchführung des Dies academicus und die Verleihung von Ehrenpromotionen verzichtet.

Ehrenpromotion Medizinische Fakultät 2018


Name Grether, Verena
Geschlecht f
Datum 30.11.2018
Fakultät Medizinische Fakultät
Titel Dr. med.

Begründung

Die Medizinische Fakultät der im Jahre 1460 gegründeten Universität Basel verleiht die Würde und alle damit verbundenen Rechte, Ehren und Privilegien einer Doktorin der Medizin ehrenhalber an Verena Grether von Basel

für ihren pionierhaften Beitrag zur Entwicklung der ambulanten und stationären Palliativen Medizin, Pflege und Begleitung;

für die Gründung und Etablierung der Klinik Hospiz im Park Arlesheim für spezialisierte Palliative Care, die internationalen Standards gerecht wird und eine Strahlkraft weit über die Grenzen von Basel hat;

für ihr Engagement und die Vorreiterrolle, Rahmenbedingungen für eine erhöhte Präsenz der Ärzte und Pflegenden in einem multidisziplinären Team mit Angeboten wie Musik- und Physiotherapie sowie für die spirituelle Begleitung durch einen Seelsorger als anerkannten Standard zu etablieren.

CV

Geboren und aufgewachsen in Basel als drittes Kind von Hans und Trudi Grether-Leemann hat Verena Grether nach der Matura am Freien Gymnasium in Basel ein Psychologiestudium in Zürich begonnen. Nach einigen Semestern ist sie wegen ihrer Heirat nach Basel zurückgekehrt und hat hier weiterstudiert. Aus familiären Gründen, als 1965 ihr Sohn und 1973 ihre Tochter zur Welt kamen, brach sie das Studium ab, um sich ganz ihrer Familie zu widmen.

Ein schmerzlicher Einschnitt in ihrem Leben war der relativ frühe Tod ihres Vaters im Jahr 1975. Die Erfahrung mit Tod und Verlust hat sie in den folgenden Jahren sehr beschäftigt. Als die Kinder selbständig waren, besuchte sie Kurse in Krankenpflege, seelsorgerlicher Begleitung von schwer kranken Menschen, Beratung in Lebensfragen und Mediation.

Als der Entschluss, ein Hospiz zu gründen, reif war, suchte sie sich erfolgreich Fachpersonen, denen sie vertrauen konnte und die sie in ihrer Vision tatkräftig unterstützten. Verena Grether kaufte ein geeignetes grosses Haus in Arlesheim, gründete eine Stiftung zusammen mit einem Juristen und einem Seelsorger mit Managementerfahrung und liess das Haus nach ihren Plänen um- und anbauen.

1996 war die Eröffnung des HOSPIZ IM PARK in Arlesheim, das im selben Sommer als Pflegeinrichtung anerkannt wurde. Der weitere Weg auf die Spitalliste war mühsam und schwierig. Seit 1999 ist das Hospiz als Klinik für Palliative Care mit öffentlichem Leistungsauftrag auf der Spitalliste.

Heute ist das Haus eine Palliativklinik, die auch internationalen Standards gerecht wird. Das Hospiz vereint unter seinem Dach nicht nur stationäre und ambulante Behandlungen und Betreuung von Patientinnen und Patienten sondern auch Lehre und Forschung. Die Entwicklung und Führung der Klinik hat ihren vollen Einsatz erfordert.

2003 wurde das HOSPIZ IM PARK von der Krebsliga Schweiz für ausgezeichnete Schmerztherapie ausgezeichnet. Persönlich erhielt Verena Grether 2014 von der Stiftung palliacura den erstmals vergebenen 1. Preis für ihr Lebenswerk. 2015 erfolgte die Zertifizierung des HOSPIZ IM PARK  als Klinik für spezialisierte Palliative Care.

2016 hat Verena Grether mit einem Neubau, dem „Lärchenhaus“, das Hospiz erweitert. Im Lärchenhaus haben das Ambulatorium und ein grosser Seminarraum für regelmässige Schulungen und sonstigen Veranstaltungen Platz gefunden. Seit 2017 hat das HOSPIZ IM PARK auch den kantonalen Leistungsauftrag für die Informationsstelle für Palliative Care in Basel-Landschaft.

Mit der Schwester-Stiftung zur Förderung des Hospiz ermöglichte sie unter anderem schon in früheren Jahren eine international beachtete Forschung, die 2016 mit einem Preis der HEMMI Stiftung ausgezeichnet wurde.

1984 hat Verena Grether die private Stiftung Vrenjo gegründet, die gemeinnützige, wissenschaftliche, pädagogische und künstlerische Institutionen und Werke unterstützt.

2002 war Verena Grether war ausserdem massgeblich verantwortlich für die Gründung des Kindertagesheims Sunnegarte, das in unmittelbarer Nachbarschaft des HOSPIZ IM PARK liegt. Sie arbeitete während fünf Jahren im Stiftungsrat mit. Als dann die eigenen Grosskinder in ihr Leben kamen, hat sie die Arbeit für die Kinder im Sunnegarte abgelegt.

An und in ihrem Lebenswerk HOSPIZ IM PARK arbeitet Verena Grether bis heute materiell und ideell hoch engagiert weiter.


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