Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016

Hier finden Sie eine Lister aller Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016, mit Angaben zur Laudatio und kurzen Angaben zum akademischen Lebenslauf der Geehrten. Im Jahr 2020 hat die Universität Basel aufgrund der Corona-Pandemie auf die Durchführung des Dies academicus und die Verleihung von Ehrenpromotionen verzichtet.

Ehrenpromotion Fakultät für Psychologie 2016


Name Schwarz, Norbert
Geschlecht m
Datum 25.11.2016
Fakultät Fakultät für Psychologie
Titel Dr. phil.

Begründung

Die Fakultät für Psychologie der Universität Basel verleiht die Würde eines Dr. phil. honoris causa an Herrn Prof. Dr. Norbert Schwarz Provost Professor für Psychologie und Marketing an der University of Southern California

in Anerkennung seiner über Jahrzehnte hinweg herausragenden, innovativen und bahnbrechenden Forschungsarbeiten in den Bereichen der Sozialen Kognition, der Umfrageforschung und des subjektiven Wohlbefindens;

in Anerkennung seiner revolutionären Beiträge zur Nutzung von Gefühlen als Informationsquelle bei Urteilen und Entscheidungen;

in Anerkennung seines unermüdlichen und erfolgreichen Engagements als Mentor sowie Botschafter des Fachs Psychologie.

CV

Norbert Schwarz (geb. 1953 in Annweiler, Pfalz) ist Provost Professor für Psychologie und Marketing an der University of Southern California. Er studierte Soziologie an der Universität Mannheim (Dipl.-Soz., 1977), wo er bei dem Sozialpsychologen
Martin Irle promovierte (Dr. phil., 1980). Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Illinois at Urbana-Champaign (1980/81) war er Hochschulassistent am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg. Der Habilitation für Psychologie (Dr. phil. habil., Heidelberg, 1986) folgte eine Rückkehr an die University of Illinois (1986/87) als George A. Miller Visiting Professor und Feodor LynenStipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung. Von 1987 bis 1992 war er wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Umfragen, Methoden, und Analysen (ZUMA) in Mannheim, bevor er 1993 seinen Interessen an der Schnittstelle von Psychologie und Sozialforschung an die University of Michigan folgte, wo er bis 2013 als Charles Horton Cooley Collegiate Professor of Psychology, Business, and Social Research forschte. Seit 2014 ist er an der University of Southern California, einer privaten Forschungsuniversität in Los Angeles tätig, wo er mit seiner Frau, Prof. Dr. Daphna Oyserman, das Mind & Society Center gründete.

Norbert Schwarz ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Zu seinen Auszeichnungen zählen die Wilhelm Wundt Medaille der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, der Wilhelm Wundt-William James Award der American Psychological Association und European Federation of Psychologists’ Associations sowie Wissenschaftspreise der American Association for Public Opinion Research, Person Memory Interest Group, Society for Consumer Psychology, Society for Experimental Social Psychology und Society for Personality and Social Psychology.

Seine Forschung konzentriert sich auf Prozesse der Urteilsbildung, insbesondere die subjektive Konstruktion von sozialer Realität, das Wechselspiel von Fühlen und Denken, die Rolle von Kommunikationsprozessen in der Urteilsbildung und die Implikationen einer Urteilsperspektive für die Methoden der empirischen Sozialforschung. Oder einfach gesagt: Wie machen Leute Sinn aus dem täglichen Durcheinander? Welche Rolle spielen dabei Gefühle und körperliche Empfindungen? Was beinhaltet das für unser Verhalten, von alltäglichen Entscheidungen bis zu politischen Wahlen? Und welche Methoden eignen sich zur Untersuchung dieser Prozesse? Derzeit interessiert ihn insbesondere, warum uns manche (oft unsinnige) Dinge als «wahr» erscheinen, obwohl wir keine Evidenz für sie haben – woher kommen diese Wahrheitsintuitionen und warum sind sie so schwer zu korrigieren?

Seine ca. 400 Veröffentlichungen erschienen in führenden Zeitschriften der Sozial- und Verhaltenswissenschaften und wurden mehr als 60'000 Mal zitiert (Google Scholar).


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