Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016
Hier finden Sie eine Lister aller Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016, mit Angaben zur Laudatio und kurzen Angaben zum akademischen Lebenslauf der Geehrten. Im Jahr 2020 hat die Universität Basel aufgrund der Corona-Pandemie auf die Durchführung des Dies academicus und die Verleihung von Ehrenpromotionen verzichtet.
Ehrenpromotion Philosophisch-Historische Fakultät 2016
Name | Keller, Samuel (Sam) |
Geschlecht | m |
Datum | 25.11.2016 |
Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät |
Titel | Dr. phil. |
Begründung |
dem es in seiner Funktion als langjähriger Direktor der Art Basel in einzigartiger Weise gelungen ist, unmittelbar in die Arbeit der Bildenden Kunst zu wirken und jedes Jahr ein temporäres, international konkurrenzloses und in seinen Setzungen kanonisches „Museum“ zeitgenössischer Kunst zu verwirklichen; der es auf singuläre Weise versteht, Geschichte, Theorie, Kritik und Praxis der Kunst zu vereinen und sie als unverzichtbares Ferment gesellschaftlichen Selbstverständnisses und Verkehrs zu begreifen; der, als Direktor der Fondation Beyeler in Riehen, für eine beeindruckende Serie von Ausstellungen Verantwortung trägt, die nicht nur ein breites Publikum mit zentralen Positionen und Protagonisten der Kunst vertraut machen, sondern die zugleich stets neue wissenschaftliche Grundlagenarbeit leisten und die durch ein rahmendes Programm die Fondation Beyeler zu einem unverzichtbaren, international respektierten Forum des kritischen Kunst-Diskurses haben avancieren lassen. |
CV |
Samuel Keller (geboren am 6. Januar 1966) ist ein Schweizer Museumsdirektor, Kurator für zeitgenössische Kunst und Organisator kultureller Veranstaltungen. Er ist in Basel geboren, aufgewachsen und wohnhaft. Seit 1989 ist er mit Judith Grossenbacher verheiratet. Samuel Kellers Ausbildung begann 1973 an der Primarschule Bettingen, und wurde von 1977 bis 1985 am Progymnasium und am Gymnasium Bäumlihof Basel fortgeführt. Zu Beginn seines beruflichen Werdegangs arbeitete er als Redaktor und Texter in der Kommunikationsbranche mit dem Schwerpunkt Architektur. Von 1992 bis 1999 war er als Kommunikationsleiter der Messe Basel (mch) tätig und war in diesem Rahmen für die internationale Kunstmesse Art Basel und weitere Veranstaltungen, wie die Swissbau, zuständig. Von 2000 bis 2007 war Samuel Keller Direktor der Art Basel. Unter seiner Leitung feierte diese grosse Erfolge und entwickelte sich zur wichtigsten jährlichen Veranstaltung der Kunstwelt. Er ergänzte die internationale Kunstmesse mit neuen kulturellen Formaten für die Präsentation von skulpturalen Installationen, Film, Video, Sound, Wandmalerei, Künstlerbücher, Performances und Kunst im öffentliche Raum (wie beispielsweise die Art Unlimited). Zudem kreierte er diskursive Plattformen mit Künstlergesprächen und Podiumsdiskussionen mit Kuratoren, Kunsthistorikern, Kritikern, Sammlern und Philanthropen. Weiter begründete er die Onlineaktivitäten der Art Basel. In seiner Funktion war er für die Konzeption und Realisierung einer Schwesterveranstaltung der Art Basel in Miami Beach verantwortlich, welche sich schnell zur grössten Kunstveranstaltung auf dem amerikanischen Kontinent entwickelte. Dort initiierte er auch eine Serie von Crossover- Formaten zwischen Kunst, Musik, Architektur, Design, Mode und Film mit führenden Köpfen dieser Sparten. Die Art Basel leistete einen nachhaltigen Beitrag zur kulturellen Entwicklung von Miami und half, die Stadt als Treffpunkt der Kunstszenen von Nord- und Südamerika zu etablieren. 2008 übergab Sam Keller alle operativen Funktionen an seine Nachfolger, bleibt aber der Art Basel seither als Chairman des Advisory Boards verbunden. Seit 2008 ist Samuel Keller Direktor der Fondation Beyeler. Nach dem Tod der Gründer Ernst und Hildy Beyeler entwickelte er das Privatmuseum zu einer kulturellen Institution, welche nach internationalen museologischen Standards geführt wird. Er öffnete das Haus für Gegenwartskunst und begann den Aufbau einer Sammlung sowie eines Programms von Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen. Unter seiner Leitung wurden die Erforschung und die konservatorische Bearbeitung der Sammlung vorangetrieben. Ebenso förderte er die Herausgabe von wissenschaftlichen Katalogen und neue Formen der Kunstvermittlung. Keller kuratierte diverse Ausstellungen und organisierte grosse Kunstprojekte im öffentlichen Raum von Basel, Bern, Genf und Zürich. Ausserdem ermöglichte er die ersten Ausstellungen von Alberto Giacometti und Paul Klee in Russland. Dank seinen guten Beziehungen realisierte die Fondation Beyeler Kooperationen mit anderen renommierten Kunstinstitutionen wie dem Musée d'Orsay, der Tate Modern, der Albertina, dem Getty Institute, dem Pushkin Museum, der St. Petersburger Hermitage, dem Whitney Museum, dem Louisiana, und dem Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris. Neben seiner Tätigkeit als Museumsdirektor ist Samuel Keller in nationalen und internationalen kulturellen Organisationen und Kunstinstitutionen engagiert: So ist er Chairman des Art Basel Advisory Board (Basel, Miami Beach, Hong Kong), Membre du Conseil d’Administration du Musée d’Orsay et du Musée de l’Orangerie, Paris, Vorstandsmitglied im Förderkreis des Museum Berggruen Berlin, Boardmember des Swiss Institute, New York, Member des Board of Trustees des Kandinsky Prize in Moskau, Member des Advisory Board Antarctic Biennale, Vorstandsmitglied in der Handelskammer beider Basel und Stiftungsratsmitglied in der Stiftung Roldenfund Basel und in der Max Kohler Stiftung, Zürich. Des Weiteren ist er Mitglied des UBS Art Board, Zürich, des Novartis Cultural and Heritage Committee, Basel, und des Patronatskomitees der UNICEF. In Laufe seiner langjährigen Tätigkeit im Kunst- und Kulturbereich durfte Samuel Keller schon verschiedene Auszeichnungen entgegen nehmen, darunter 2003 den PODER Award for Culture, Miami, und 2004 den Basler Stern. 2005 wurde er am World Economic Forum in Davos als Young Global Leader ausgezeichnet und 2006 erhielt er den Premio Creatividad Madrid. 2007 war er Empfänger der Medal of Honor der City of Miami Beach und 2009 wurde er in Basel zum Ehrespalebärglemer ernannt. 2010 schliesslich erhielt er den Swiss Institute Award in New York. |
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