Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016
Hier finden Sie eine Lister aller Ehrenpromotionen der Universität Basel ab 2016, mit Angaben zur Laudatio und kurzen Angaben zum akademischen Lebenslauf der Geehrten. Im Jahr 2020 hat die Universität Basel aufgrund der Corona-Pandemie auf die Durchführung des Dies academicus und die Verleihung von Ehrenpromotionen verzichtet.
Ehrenpromotion Juristische Fakultät 2023
Name | Cassani Bossy, Ursula |
Geschlecht | f |
Datum | 24.11.2023 |
Fakultät | Juristische Fakultät |
Titel | Dr. iur. |
Begründung |
Die Juristische Fakultät der im Jahre 1460 gegründeten Universität Basel verleiht die Würde und alle damit verbundenen Rechte, Ehren und Privilegien einer Doktorin der Jurisprudenz ehrenhalber an Prof. em. Dr. Dr. h.c. Ursula Cassani Bossy von Genf und Zollikon die sich während ihrer gesamten beruflichen Tätigkeit um die dogmatische Aufarbeitung, Durchdringung und Fortentwicklung des schweizerischen und internationalen Wirtschaftsstrafrechts verdient gemacht hat; die durch ihr Wirken als ordentliche Professorin für Strafrecht an der Universität Genf das Wirtschaftsstrafrecht als eigenständiges Lehr- und Forschungsgebiet aufgebaut und etabliert hat; die durch ihre Tätigkeit als Gastwissenschaftlerin an verschiedenen ausländischen Forschungsinstitutionen massgeblich dazu beigetragen hat, der Stimme der schweizerischen Rechtswissenschaft im Ausland Gewicht zu verleihen. |
CV |
Ursula Cassani wurde am 29. Mai 1956 in Zürich geboren und ist Bürgerin von Genf (GE), Zollikon (ZH), Bütschwil (SG) und Avry-sur-Matran (FR). 1986 promovierte sie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Genf, die sie 1995 zur Ordinaria für Strafrecht berief. Bis zu ihrer Emeritierung 2021 beschäftigte sie sich in ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit mit verschiedenen Aspekten des schweizerischen und internationalen Strafrechts, wobei der Schwerpunkt auf dem Wirtschaftsstrafrecht lag. Zu diesem Thema forschte sie auch als Gastwissenschaftlerin am Institute of Advanced Legal Studies (University of London, 2003-2004) und lehrte sie als Gastprofessorin an der Université Paris Nanterre (2009). Die Besonderheiten der Wirtschaftskriminalität und ihrer kriminalpolitischen Erfassung waren in der Schweiz bis zum Anfang der neunziger Jahre nur wenig erforscht, obwohl sie sich, unter dem Druck verschiedener Affären und deren Echo im In- und Ausland, zu einem zentralen Problem der schweizerischen Gesetzgebung und Rechtsanwendung entwickelte. Ursula Cassanimachte Fragestellungen im Bereich der Geldwäscherei, der Korruption, der Potentatengelder und der Strafbarkeit der Unternehmen und ihrer Führungspersonen zu ihrem privilegierten Lehr- und Forschungsgebiet. Dabei lag der Akzent oft auf der Rolle des Strafrechts im Verhältnis zur Ethik und zu den Instrumenten des Zivilrechts, der verwaltungsrechtlichen Aufsicht und der Selbstregulierung. Ihre akademische Tätigkeit verband Ursula Cassani mit ihrem Engagement in der Praxis: 1988 erwarb sie in Genf das Rechtsanwaltspatent. Nach einem einjährigen Aufenthalt als Foreign Associate in der Kanzlei Cravath, Swaine & Moore (New York) war sie bei Lenz & Staehelin in Genf bzw. Zürich als Rechtsanwältin tätig (1989-2013). Daneben war sie ab ihrer Wahl im Jahr 2009 zehn Jahre lang Richterin am Cour d'appel du pouvoir judiciaire de la République et canton de Genève. Seit 2020 ist sie als Mitglied des Verwaltungsrates der FINMA in der Finanzmarktaufsicht tätig. Von 2011 bis 2020 war Ursula Cassani Mitredaktorin der Schweizerischen Zeitschrift für Strafrecht; seither ist sie Mitglied der Herausgeberschaft. Ausserdem ist sie Mitglied des Board of Editors der Swiss Review of International and European Law (2010 – 2023). Ursula Cassani ist Trägerin des Grossen Walther-Hug-Preises (2019) und der Ehrendoktorwürde der Universität Luzern (2021). |
⟨ Zurück zur Liste