Utenheim, Christoph von
1448/50-1527, Kirchenrechtler, war der Sohn eines bischöflich-straßburgischen Hofmeisters. Seit 1460 studierte er in Erfurt, seit 1473 S in Basel, wo er im folgenden Jahr den Grad eines Doctor decretalium erhielt. Später wurde er Chorherr und Propst von St. Thomas in Straßburg, Domherr und Kustos am Münster zu Basel und reformierte daselbst als Generalvikar des Abtes von Cluny das Kloster St. Alban. 1499 rückte er zum Bistumsverweser, 1502 zum Coadjutor auf und nahm noch im gleichen Jahr - auf Zureden Wimphelings - die Wahl zum Fürstbischof an. Als ausgesprochener Gelehrter, der sich gerne mit Freunden, wie Pellikan und Rhenan, unterhielt, taugte er jedoch wenig zum Regenten und mußte, nach einem 1503 erfolgten Anlauf zu einer Reform der Statuten, 1506 eine neue, für seine Rechte ungünstige Handveste mit der Stadt, 1515 die Aufhebung fast aller geistlicher Privilegien und seit 1519 eine eine Art Bevormundung durch den Coadjutor Niklaus v. Diesbach über sich ergehen lassen.
Quelle: Ganz, Paul Leonhard: Die Miniaturen der Basler Universitätsmatrikel, Basel 1960.