Pantaleon, Heinrich
aus Basel 1522-1595, Polyhistor und Poet, war der Sohn eines Schneiders. Nach kurzen Aufenthalten in Augsburg, Ingolstadt und Wien studierte er in Heidelberg und Basel, wo er 1544 Magister artium und Lateinprofessor und 1548 Professor für Rhetorik wurde. Das inzwischen begonnene Studium der Theologie schloß er 1552 mit dem Lizenziat ab und erwarb im folgenden Jahr dazu in Valence noch den Dr. med. Seither wirkte er in Basel als praktischer Arzt, erhielt aber daneben 1557 die Professur für Physik und 1559 den Posten eines Bibliothekars (von ihm der erste Katalog). Bekannt wurde er vor allem durch sein Heldenbuch (Basel 1946), für dessen Widmung ihn Kaiser Maximilian II. zum Poeta laureatus und Pfalzgrafen ernannte, als welchem ihm das Recht auf Verleihung von Wappenbriefen zustand. Des weiteren schrieb er ein Pestbüchlein, einige als Ersatz für den verlorenen ersten Teil der medizinischen Matrikel wichtige Notizen zur Geschichte dieser Fakultät und übersetzte historische Werke.
Quelle: Ganz, Paul Leonhard: Die Miniaturen der Basler Universitätsmatrikel, Basel 1960.