Ludwig Ringler zugeschrieben, Wappenscheibe der Medizinischen Fakultät, Kunstmuseum Basel Inv. Nr. G 9.
Die Rollwerkkartusche im Sockel trägt die Inschrift: «EX DONO FACVLTATIS MEDICE STVDY BASILIENSIS 1560» (Geschenk der Medizinischen Fakultät).
zeigt als Hauptbild im Rückgriff auf das Fakultätssiegel aus dem 15. Jahrhundert den geflügelten und nimbierten Lukastier, als Symboltier für den Evangelisten Lukas, den Arzt und Schutzpatron der Mediziner. Vor einer Landschaft mit Stadt im Hintergrund vollführen zwei Personen wissenschaftliche Messungen. Ein Akademiker in Talar und mit Barett hält am ausgetreckten Arm eine Armillarsphäre und beobachtet mit erhobenem Zeigefinger dozierend den Himmel. Ihm gegenüber in einigem Abstand visiert ein Schüler (?) mit einem einfachen Winkelmass, einem Jakobsstab ähnlich, Gebäude in der Landschaft. Beide Handlungen lassen sich als Modelle der Erkenntnis oder Aneignung von Wirklichkeit lesen, auch wenn sie keinen unmittelbaren Bezug zur Medizin haben. Sie reflektieren damit auf das Selbstverständnis des Faches. Die rahmende Arkade wird von zehn Wappenschilden bedeckt, die den Fakultätsangehörigen gehören, die 1560 lehrten: Dekan Heinrich Pantaleon, Oswald Bär, Isaak Keller, Johannes Huber, Felix Platter, Adam von Bodenstein, GuglielmoGrataroli, Johann Jakob Huggelin oder Huckel, Johann Jakob Wecker und Theodor Zwinger. Die beiden Profilbidlnisse von Gelehrten in den oberen Bildecken stehen möglicherweise allgemein für das Lehrer-Schülerpaar.