Derartige Gefässe waren als exotische Kostbarkeit schon im Mittelalter begehrt, ein Strausseneibecher ist auch in Basel schon 1437 überliefert. Die Robustheit des Vogels wurde in den Glauben an die digestive Wirkung der aus den Eiern genossenen Getränke übertragen. Der in hervorragender Qualität gearbeitete Renaissancepokal wurde vom Nürnberger Meister, Elias Lencker, um 1575 hergestellt. Auf dem Deckel steht Minerva, die Göttin der Weisheit. Der Pokal wurde vom Rat der Stadt Basel 1760 der Basler Universität zu deren 300jährigem Jubiläum geschenkt. Eine entsprechende Widmung wurde auf dem Schild der Minerva angebracht: «ALMAE STVD MATRI SAECUL. III CELEB. D.D.» (Der Alma Mater der Studien zur 3. Säkularfeier geschenkt)

Historisches Museum Basel:  Inv. Nr. 1882.90., Depositum Universität Basel