Das Historische Museum

Das Historische Museum Basel ist eines der fünf grossen staatlichen Museen des Stadtkantons. Diese sind ihrer Entstehung aus der ersten öffentlichen Sammlung eines städtischen Gemeinwesens und damit einer Tradition zurück bis ins Jahr 1661 verpflichtet. Bei der späteren Herausbildung einzelner Museumsgattungen spielte die Mittelalterliche Sammlung (seit 1892 "Historisches Museum") mit der Lösung aus dem Sammlungsverband 1856 eine Vorreiterrolle. Als Vorbild diente das grösste auf die Kulturgeschichte universell ausgerichtete Museum im deutschsprachigen Raum, das 1852 gegründete Germanische Nationalmuseum Nürnberg.

Die Sammlung als Basis
Die Sammlung des Historischen Museums Basel hat zwar die Stadt und ihre Region im Fokus, ihr kulturgeschichtliches Einzugsgebiet ist aber ganz Mitteleuropa. Sie birgt hochrangige Geschichtszeugnisse und Kunstwerke aus den kirchlichen und weltlichen Bereichen des Lebens und reicht mit gewachsenen Sammlungsgruppen wie z. B. mit dem Basler Münsterschatz bis ins 11. Jahrhundert oder mit dem Amerbach-Kabinett ins 16. Jahrhundert zurück.

Spezialsammlungen (Musikinstrumente, Meissener Porzellan, Uhren) geniessen internationales Renommee. Archäologische Funde und das Münzkabinett spannen den Bogen bis in vorchristliche Epochen, die zeitliche Grenze für Erwerbungen erstreckt sich bis in die Gegenwart.

Die gewachsene Identität Basels ist im Historischen Museum Basel so konzentriert und vielfältig dokumentiert und greifbar wie an keinem anderen Platz. Damit ist das Museum mit seiner Sammlung und dank den darauf aufbauenden Aktivitäten ein bleibender Identifikationsträger für die Stadt und die sie umgebende Kulturlandschaft am Oberrhein.

Dauerausstellungen und Sonderausstellungen
Aktuell verfolgt das Historische Museum Basel die Neueinrichtung seiner Dauerausstellungen: das Musikmuseum wurde 2000 neu eröffnet, die Barfüsserkirche etappenweise zwischen 1999 bis 2011, im Haus zum Kirschgarten und im Kutschenmuseum werden Einzelmassnahmen umgesetzt. Die damit verbundenen Ziele sind die Modernisierung der technischen Infrastruktur, die stärkere Profilierung von Sammlungs- und Themenschwerpunkten und die Abstimmung von Ausstellungskonzepten und Publikumseinrichtungen auf die baulichen Gegebenheiten.

Sonderausstellungen widmen sich einem breiten Spektrum meist sammlungsbezogener Themen; unter anderem auch jenen Zeitabschnitten der Stadtgeschichte, die aus Platzmangel in der Dauerausstellung nicht oder nur wenig vertreten sind, wie Basels Frühzeit (Archäologie) oder die Periode des 19. und 20. Jahrhunderts.

Auftrag
Auf diesen Grundlagen ist das Historische Museum Basel ein kulturhistorisches Museum mit regionaler und internationaler Ausstrahlung. Es bietet - so sein genereller Auftrag - das Erlebnis originaler Werke der materiellen Kultur und vermittelt Einsichten in geschichtliche und künstlerische Zusammenhänge. Es leistet damit sowohl einen Beitrag zur Orientierung der Gesellschaft in der Gegenwart als auch zur touristischen Attraktivität der Stadt.

Die Kernkompetenz für seine Sammlung und sein Programm bezieht das Museum aus den kulturwissenschaftlichen Fächern Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte, Musik-
wissenschaft, Numismatik und Technikgeschichte. Das Bild des Historischen Museums Basel nach aussen bestimmen seine vier Ausstellungshäuser, die als umgenutzte historische Bauten auch selbst Stadtgeschichte verkörpern.

Rahmenbedingungen
Den heute gemeinsamen Rahmen für die Existenz der staatlichen Basler Museen setzt das im Jahr 2000 erlassene Museumsgesetz des Trägerkantons Basel-Stadt. Individuelle Leistungsvereinbarungen berücksichtigen die Aufgaben jeder einzelnen Institution und dienen ihrer Weiterentwicklung. Die Unveräusserlichkeit der Sammlungen als Eigentum des Kantons Basel-Stadt und als Teil des Universitätsguts steht für den gemeinsamen Ursprung und die Kontinuität der Basler Museen.

Unterstützung
Die staatliche Trägerschaft deckt den Grundbedarf des Museumsbetriebs. Viele Investitionen und Aktivitäten sind jedoch nur dank zusätzlicher Mittel möglich. Deshalb ist das Museum auf die mäzenatischen Zuwendungen von privater Seite ebenso angewiesen wie auf die finanzielle Hilfe von Stiftungen. Permanente Unterstützung leisten die Stiftung für das Historische Museum Basel (seit 1968) und der Verein für das Historische Museum Basel (seit 1892).

Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachhochschulen
Die Sammlungen des Museums bieten vielfache Ausbildungs- und Forschungsmöglichkeiten. Die relevanten kulturwissenschaftlichen Fachgebiete sind Kunstgeschichte, Archäologie, Geschichte, Theologie, Volkskunde und in der Musikwissenschaft Instrumentenkunde. Mit Instituten an der Universität Basel arbeitet das Museum im Rahmen von Lehraufträgen, wissenschaftlichen Symposien, Ausstellungsprojekten und unterstützten Forschungen sowie im Bibliotheksbereich zusammen.