Das neue Biozentrum

Im September 2021 konnte das Biozentrum nach mehrjähriger Wartezeit in den Neubau auf dem Schällemätteli einziehen.

Als Ersatz für das im Jahr 1971 in Betrieb genommene Biozentrum (vgl. X) wurde bereits 2009 ein breit angelegter Architektur-Wettbewerb für einen Neubau auf dem benachbarten Areal des Schällemätteli anstelle der ehemaligen Strafanstalt ausgeschrieben. Der Neubau für das Biozentrum ist Teil des im St. Johann angesiedelten Life Science Campus. Die direkte Nachbarschaft des Pharmazentrums, des ETH-Departements für Biosysteme (vgl. x), des künftigen Gebäudes für das Departement Biomedizin (vgl. unten) sowie des Universitätsspitals und des universitären Kinderspitals wird als vorteilhaft hervorgehoben.

Der erste Preis ging einstimmig an das Projekt "chroma" des Zürcher Generalplaner-Kernteams mit dem Architekturbüro «ilg santer architekten», dem Gesamtleiter «b+p baurealisation ag» und dem Bauingenieur «Aerni + Aerni Ingenieure AG». Der Bau verlief nicht reibungslos. Wegen eines Rekurses kam es 2014 zu einem halbjährigen Bauunterbruch. Das Projekt konnte erst im September 2021 abgeschlossen werden. Zuvor war lange Zeit mit einem voraussichtlichen Abschluss Ende 2015 gerechnet worden. Und 2019 hoffte man noch auf eine Übergabe Ende 2020. Den wiederholt negativen Schlagzeilen konnten schliesslich doch auch positive Aussagen gegenübergestellt werden. Das neue Biozentrum wird politisch gewürdigt als erstes bikantonales Neubauprojekt und als grösstes Hochbauprojekt für die Universität Basel. Die Forschenden schätzen die moderne Infrastruktur und die einfache Anpassbarkeit der Laborflächen an neue Bedürfnisse.

Das 72 Meter hohe Laborhochhaus weist 16 Obergeschosse und drei Untergeschosse auf. Es umfasst Forschungseinrichtungen für ca. 40 Forschungsgruppen mit rund 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 45 Ländern mit einer Vielzahl von „highly sensitive scientific installations, such as a nuclear magnetic resonance spectrometer, and the various special hazard laboratories is highly complex. This is because molecular biology research places the highest demands on energy, cooling, temperature stability, pressure conditions, a vibration-free environment, biosafety and much more.“ Daneben stehen Hörsäle und Seminarräume für bis zu 900 Studierende sowie die Serverräume und Büros der IT-Services der Universität Basel zur Verfügung. Betont wird, dass nicht einfach eine Hülle für inhaltliche Nutzung geschaffen, sondern von den inneren Bedürfnissen ausgehend ein Gebäude zur Verfügung gestellt worden sei. Wegen massiver Kostenüberschreitung von eta 100 Mio. Fr. statt der vorgesehenen 340 Mio. Fr. setzte der Grosse Rat eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) ein. Diese kam im September 2022 zum Schluss, dass «von Anfang an» Fehler gemacht worden sei, indem sich der beauftragte Generalplaner nachträglich als unerfahren erwiesen und das Projekt von Gremien, in denen die beiden Basler Kantone und die Universität vertreten waren, ungenügend begleitet worden sei.