Der «Kalte Krieg»

Der Begriff «Kalter Krieg» wurde 1947 erstmals von einem amerikanischen Journalisten verwendet und setzte sich in der Folge als zutreffende Beschreibung für den Systemkonflikt zwischen dem kommunistischen Gesellschaftsentwurf auf der einen Seite und dem liberalkapitalistischen Modell auf der anderen Seite durch. Der Kalte Krieg war ein Konflikt auf politischer, ökonomischer, technologisch-wissenschaftlicher und kulturell-sozialer Ebene zwischen den Hauptsiegermächten des Zweiten Weltkrieges, der Sowjetunion und der USA. In der Dritten Welt wurde der Kalte Krieg auch als militärische Auseinandersetzung, in Form der sogenannten «Stellvertreterkriege» geführt.

Ein Grossteil der anderen Staaten ordnete sich im Blockbildungsprozess der einen oder anderen Seite zu, wobei die Schweiz einerseits an ihrer Neutralitätspolitik festhielt und andererseits als «westlicher Neutraler» dem liberalkapitalistischen System geneigt war.

Der «Fall der Mauer» von 1989 und die Auflösung der Sowjetunion 1991 beendeten eine beinahe in halbes Jahrhundert dauernde Ära, die von Entspannungs- und Eskalationsphasen geprägt war. In Erinnerung geblieben und auch in die Forschungsliteratur eingegangen sind etwa die Doppelkrise Ungarn-Suez 1956, der Berliner Mauerbau 1961, die Kuba-Krise von 1962 und die weltweite Bedrohungslage durch das atomare Wettrüsten.