Die Bernoulli

Familien wie die Amerbach, Bernoulli, Burckhardt, Buxtorf, Iselin, Merian oder Zwinger kontrollierten über Jahrhundert die Lehrstühle der Universität Basel. Am Geschlecht der Bernoulli kann dies exemplarisch beleuchtet werden.

Aus einer niederländischen Kaufmannsfamilie stammend erwirbt 1622 mit Jacob Bernoulli ein Spross der Familie das Basler Bürgerrecht und heiratet nacheinander gleich in drei bedeutende Ratsgeschlechter, die Frey, Burckhardt und Günzer, ein. Bereits mit seinem Sohn Niclaus, einem Spezereigroßhändler ergab sich dann eine verwandtschaftliche Verknüpfung zu universitätsnahen Kreisen.

Dessen Söhne Jacob (1654-1705) und Johannes Bernoulli (1667-1748) wurden Professoren der Mathematik. Von den sieben Kindern Johannes Bernoullis gingen weite gelehrte Verzweigungen aus, in direkter Linie folgten ihm sein ältester Sohn Niklaus (1695-1726) als Professor der Rechte in Bern und der Mathematik in Petersburg, auch dessen jüngerer Bruder Daniel (1700-1782) brachte es zum Professor der Mathematik in Petersburg und zum Professor der Anatomie, Botanik und Physik in Basel. Da beide Brüder ledig blieben, wurde die Linie von ihrem dritten Bruder Johannes (1710-1790), Professor der Eloquenz und der Mathematik weitergeführt. Mit Susanna König, einer Base zweiten Grades heiratete Johannes in eine weitere gelehrte Dynastie ein und zeugte mit ihr fünf Kinder. Von diesen fünf wurden wiederum drei zu Gelehrten: Johannes Bernoulli (1744-1807) wurde als Jurist und Mathematiker Direktor der Berliner Sternwarte und Akademie der Wissenschaften, Daniel Bernoulli (1751-1834) wurde Professor der Eloquenz und Physik in Basel, Jacob Bernoulli (1759-1789) war Jurist, Mathematiker und Mitglied der Petersburger Akademie. Neben Emanuel, einem Kaufmann wurde schließlich der fünfte Sohn Niclaus (1754-1841) Apotheker und zum Mitbegründer der Firma Geigy.

Damit ist nur ein ganz kleiner Teil der familiären Filiationen der Bernoulli benannt, deren Linien sich immer wieder mit den Linien anderer Gelehrtengeschlechter kreuzten, so dass der Begriff Familienuniversität hier zu seinem vollen Gehalt kommt.